Am Dienstag, 5. Oktober berichtete das Regionaljournal Zentralschweiz in einem Live-Interview über den Erfolg von Marcela Krinke Susmelj und Corinth in Kentucky.

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Die PferdeWoche hat am 6. Oktober ausführlich über die Dressurprüfungen in Kentucky berichtet. Bitte auf die Links klicken für die jeweiligen Seiten.

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Weltreiterspiele Kentucky 2010
 
Marcela Krinke Susmelj: Shooting Star der WM
Die Ebikoner Tierärztin und Dressurreiterin Marcela Krinke Susmelj brillierte an den Weltreiterspielen in Kentucky. Mit Corinth übertraf die Dressurschweizermeisterin 2009/2010 bisher sämtliche Erwartungen und vertrat die Schweiz würdig.
 
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sa. Mit hervorragenden 70,340 % im Grand Prix mischte die für die Schweiz als Einzelreiterin startende Marcela Krinke Susmelj am Dienstag, 28. September ganz vorne mit in der Weltelite der Dressurreiter. Nach dem Ritt war klar: Die Reise über den grossen Teich hatte sich jetzt schon gelohnt. „Es war mein bester Grand Prix, den ich je geritten habe! Es war ein tolles Gefühl!“, freute sich die Reiterin, die sich mit ihrem 13. Rang in einem Feld der 66 weltbesten Dressurpaare für den am Mittwoch stattfindenden Grand Prix Spécial qualifiziert hatte.
 
alles hat gestimmt!

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Schon am Tag zuvor war der braune Wallach Corinth super gelaufen und bereit. Das Schweizer-Paar musste zwei Startnummern vor Totilas einreiten. Totilas, geritten vom Niederländer Edward Gal, gilt im Moment als „das Dressurpferd der Welt“ und so war die Zuschauermasse am Rande des Vierecks im Lexington Park riesig. „Es war, als ob Corinth zeigen wollte, dass es geht. Alles war in einem Flow. Es war ein sensationelles Gefühl! Ich wusste schon immer, dass Corinth das Potential hat. Manchmal steht ihm sein Nervenkostüm im Weg, aber heute konnte ich alles nur abfragen. Alles hat gestimmt von A-Z!“, so die begeisterte Reiterin.
 
70% zum Zweiten
 
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Nur die 30 Besten durften am Mittwoch, 28. September im Grand Prix Spécial antreten. Und auch in dieser Prüfung schien das Paar auf der Erfolgswelle weiterzureiten. Mit 70,417% gelang ein zweiter fulminanter Ritt. Mit dem hervorragenden 12. Rang gelang das Unerwartete: das Ebikoner Paar kann am Freitagabend im Lexington Park unter Flutlicht in der Grand Prix Kür antreten.
 
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Ich kann es gar nicht fassen! Ein absoluter Traum geht in Erfüllung, ich darf an der WM meine Kür reiten! Ich hätte nie gedacht, dass ich alle drei Runden reiten kann und an der WM meine besten Ergebnisse erziele. Corinth war am Anfang etwas verhaltener als gestern, aber wir haben uns deutlich gesteigert und konnten sehr viele Höhepunkte zeigen. Uns sind sensationelle Passagen gelungen und auch zugelegt hat Corinth gut. Auch die Galopptour war sehr schön. Es ist unglaublich, wir sind alle baff. Es war eine super Stimmung. Alle Springreiter und Fahrer, die da sind, sind gekommen als Fanclub. Wir freuen uns alle sehr! - Es ist toll, wie viele Menschen auch in der Schweiz mitfiebern. Ich habe nach dem Ritt gestern ganz viele SMS aus der Schweiz bekommen, vielen Dank dafür“, freute sich die Reiterin nach dem Grand Prix Spécial.
Mit dieser Leistung von Marcela Krinke Susmelj hat die Schweiz nun wieder eine Dressurreiterin, die in der Weltelite mit dabei ist. Jetzt heisst es Daumen drücken für Freitagnacht.
 
 
Applaus während Kür
 
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Eine Steigerung sondergleichen gelang Marcela Krinke Susmelj und Corinth nochmals an der Kür am Freitagabend. Vor 32000 Zuschauern gelang dem Paar die Kür ihres Lebens, welche mit 75,300% und Rang 11 belohnt wurde. Während dem Programm applaudierten die Zuschauer bei den Einerwechseln im Takt auf der Volte. „Ich bin im 7. Himmel! Dass ich so etwas erleben darf! Ich habe angefangen zu lachen während dem Ritt als die Menschen geklatscht haben. Es hat so Spass gemacht!“, so die überglückliche Marcela Krinke Susmelj eine halbe Stunde nach ihrem Sensationsritt. Die ganze Schweizer Delegation war da und jubelte, alle waren überwältigt. „Wir werden als Shooting Star der WM bezeichnet und der deutsche Trainer hat Corinth attestiert in der Form seines Lebens zu sein. Es hat sich wirklich gelohnt all dieser Aufwand und die hohen Kosten. Niemals hätten wir gedacht gerade während der WM eine solche Leistungssteigerung zeigen zu können“, freute sich die glückliche Ebikonerin weiter. Jetzt heisst es zuerst einmal feiern. Am Sonntag dann fliegt Marcela Krinke Susmelj nach Hause. Sie wird am Montagmorgen in Kloten ankommen. Corinth fliegt ein Tag später nach Lüttich, von wo er den letzten Teil seiner Reise mit dem Lastwagen antreten wird.
 
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Bilder Tomas Holcbecher

 
NZZ Online vom 1. Oktober 2010
 
Die Kür von Mut und Biss
Reiterin Krinke im WM-Final
jeg. Lexington  Da kann Marcela Krinke Susmelj eine noch so dunkle Brille tragen. In der gleissenden Sonne von Kentucky ist der Schweizer Dressurreiterin die Erleichterung gut anzusehen. Mit gemischten Gefühlen war die bald 45-jährige Veterinärin an die Weltreiterspiele nach Amerika gereist, denn in der hohen Schule des Pferdesports sind die Anforderungen sehr hoch – und die Erfolgsaussichten angesichts weniger überragender Spitzenpferde gering. Es sei unverantwortlich, ohne grosse sportliche Chancen den teuren Überseetransport von Pferd und Material in Kauf zu nehmen, war eine Kritik, die Krinke vor den WM hörte.
Und nun das: Die Luzernerin erreichte als 13. im Grand Prix nicht bloss den Grand Prix spécial für die besten 30, was ihr Ziel war. Nein, auf dem 14-jährigen Oldenburger Wallach Corinth von Besitzerin Irene Meyer ritt sie auch im Spezial unter die Besten: Rang 12 hinter dem abermals überzeugenden Totials, auf dem der Niederländer Edward Gal erwartungsgemäss Gold gewann. Damit qualifizierte sich Krinke für die Kür, den zu Musik und einem frei wählbaren Programm ausgetragenen Final, in dem noch die besten 15 um einen weiteren Medaillensatz reiten. «Im Spezial ging alles wie von allein, ich kam mit Corinth in einen regelrechten Flow», sagt Krinke und summiert: «Das war die beste Leistung, die wir je zeigten.» Nun könne sie in der Kür vom Freitagabend (Lokalzeit) ganz unbeschwert und angriffig auftreten. «Ein Top-Ten-Rang ist mein ehrgeiziges Ziel.»
Dem Schweizer WM-Team hat Krinkes Rendement einen unerwartet guten Einstieg in die Weltreiterspiele beschert, die nächste Woche im Zeichen des Springreitens stehen. Für die von der einstigen Hochblüte (Chammartin, Stückelberger) weit entfernte Schweizer Dressur ist der Exploit der Luzernerin Zeichen dafür, wohin eiserner Wille und sportlicher Biss führen. «Ich alleine kann unseren Sport nicht retten. Doch ich kann und will Vorbild sein», sagt Krinke. Mutig und frisch mitmachen, statt sich von schlechten Ergebnissen einschüchtern lassen, ist ihre Devise. Ein Selbstverständnis, das sie sich über Jahre habe erarbeiten müssen, auch mit Hilfe eines Sportpsychologen. Innerlich hat Krinke wohl nicht über ihre Wahl gezweifelt, an der WM teilzunehmen. Deshalb ist ihre Erleichterung jetzt äusserlich so gut sichtbar.
 
 
Impressionen der Pressekonferenz vom 14. September in Bern

 
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Bilder: Valeria Streun




Selektioniert für Weltreiterspiele in Kentucky!
 
Marcela Krinke Susmelj und Corinth am Start in Kentucky
 
An den Dressurprüfungen der Alltech FEI Weltreiterspiele (WEG), die vom 27. September bis 1. Oktober 2010 durchgeführt werden, wird Marcela Krinke Susmelj als Einzelreiterin nun definitiv für die Schweiz am Start sein. Die Selektionskommission Dressur des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport (SVPS) hat am 13. August offiziell mitgeteilt: „Nachdem sich Marcela Krinke Sumelj und Corinth am letzten Wochenende in Verden (GER) für das unbefriedigende Resultat vom CHIO Aachen (GER) rehabilitieren konnte, wurde sie ebenso selektioniert, wie die in Deutschland lebende Elisabeth Eversfield-Koch mit The Lion King B.“
 
Somit steht fest, dass Corinth bald nicht nur über das Viereck, sondern auch über den grossen Teich fliegen wird. Die Weltreiterspiele finden alle vier Jahre statt, jeweils zwei Jahre vor den Olympischen Spielen, und bieten Wettkämpfe für acht Pferdesportarten. Weitere Infos unter http://www.alltechfeigames.com/default.aspx?ekmensel=c580fa7b_8_10_btnlink