Europameisterschaft in Aachen (11.-23. August 2015)

 

Erfolg und Enttäuschung an der EM

 

Das Schweizer Dressurteam schnitt an der diesjährigen Europameisterschaft in Aachen auf dem 12. Platz ab. Teamleaderin Marcela Krinke Susmelj realisierte im Grand Prix Spezial mit smeyers Molberg 70.7% (16. Rang) und verpasste den Einzug in die finale Kür um Haaresbreite.

 

sm. Die beeindruckende Kulisse für den sportlichen Schlagabtausch in Frack und Zylinder ereignete sich in diesen Tagen im grossen Stadion der Soers. Für die Europameisterschaft 2015 verwandelte sich der ausladend begrünte Springplatz, der für gewöhnlich den jährlichen Nationenpreis der Springreiter beheimatet, in eine atemberaubende Dressurarena, die rund 40'000 Zuschauern Platz bieten kann.

In leichte Schnappatmung gerät ausserdem, wer im Leistungsausweis der Luzerner Elitereiterin blättert: Nach Hagen 2005, Windsor 2009, Rotterdam 2011 und Herning 2013 bestreitet Marcela ihre inzwischen fünfte EM. Insgesamt zehnmal ist sie in den vergangenen Jahren mit ihren Toppferden nach Aachen gepilgert: An die Weltreiterspiele 2006, an acht CDI4*/CDIO und nun kommt sie auch zur Europameisterschaft 2015 in die Soers.

 

Bild: Marcela Krinke Susmelj und Groom Nina Zwicky fühlen sich in der Soers wie zu Hause

 

Atemlos im Grand Prix

Trotz beträchtlicher Championatserfahrung schien smeyers Molberg angesichts des beeindruckenden Stadions erstmals die Luft wegzubleiben. In die so eher vorsichtig begonnene Qualifikationsrunde schlichen sich insbesondere in der Galopptour kleine Unsicherheiten ein. So sorgten ein Fehler in der Zickzack-Traversale sowie nicht optimal gelungene Pirouetten (Koeffizient 2) für ungewohnte Punkteverluste im Programm der Schweizerin: Mit 69.914% und dem 30. Platz qualifizierte sich das Duo aber doch noch als einzige Schweizer Vertreter für den Grand Prix Spezial.

Ergebnisse Grand Prix  

Ergebnisse Teamwertung

 

Grand Prix Spezial mit Aha-Effekt

Spätestens im Grand Prix Spezial setzte aber der Aha-Effekt ein und Molberg besann sich wieder, wozu er an die EM gekommen war. Mit der Startnummer 03 eröffneten die beiden schwungvoll und mit der für sie unverwechselbaren Energie in die zweite Runde. Molberg zeigte sich viel gelöster als noch im Grand Prix und leistete sich keinen falschen Schritt. Mit einem erleichterten Lachen auf dem Gesicht beendete die Elitereiterin das für die Einzelwertung relevante Programm. Mit 70.7% fiel die Punktevergabe allerdings eher bescheiden aus und der Ritt reihte sich auf dem 16. Schlussrang in ein unsagbar leistungsdichtes Teilnehmerfeld ein.

 

Mit diesem Ergebnis schrammt Marcela Krinke erneut haarscharf am Einzug in die Kür vorbei (GPS der WM 2014 in Caen lässt grüssen). Trotz der bitteren Pille zeigt sich die erfolgreichste Schweizer Dressurreiterin zum Ende der EM gewohnt sportlich: "Zur Erreichung meines langfristigen Ziels Olympia 2016 stehen ich und Molle ohnehin inmitten einer intensiven Wettkampfsaison. Nur wenn wir bis März 2016 ausreichend Punkte auf unserem Weltranglisten-Konto ausweisen können, kann die Schweiz Anspruch auf einen Quotenplatz erheben."

Dafür wünschen wir den beiden viel Erfolg und einen langen Atem!

Ergebnisse Grand Prix Spezial (Einzelwertung)