FEI Worldcupfinal Lyon (18.-20. April 2014)

 

Difficiler Einstand am Weltcupfinal

 

"Bravo, bravo" klang der Refrain in Marcela Krinke Susmelj’s Kürmusik am FEI Weltcupfinal Dressur 2014 durch die Arena der eurexpo bei Lyon. Ganz so einhellig dürfte das Fazit wohl lediglich für die sportliche Leistung der Reiterin ausfallen. Dank ihrer langjährigen Routine gelang es ihr, den noch unerfahrenen Finalpartner smeyers Lazander durch Grand Prix (67.7%) und Kür (69.9%) zu dirigieren.

     

sm. Nach Göteborg heisst in diesem Jahr der offizielle Austragungsort des FEI Weltcupfinals - Lyon. Die grosse Dichte an Topreitern unter den 18 angereisten Finalpaaren verspricht in der Dressur geradezu Spektakuläres. Die Vorbereitungen auf die alles entscheidenden Prüfungen muten daher wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm an. Neben der Eingewöhnung der Pferde an die neue Umgebung und den üblichen Trainingseinheiten liegt die Kunst zuweilen auch darin, wohltuende Zerstreuung zu finden. So kehrte die einzige Schweizer Dressurreiterin am Start dem Finaltrubel einen Moment den Rücken und verabreichte sich eine Portion frische Stadtluft und viel Kultur.

 

                      

Bilder: Marcela in Lyon

 

 

Überschäumend in den Grand Prix

Die Entspannung war spätestens mit der anbrechenden Einlaufprüfung am Samstag passé, als Marcela und smeyers Lazander mit der Startnummer 02 zum Grand Prix gebeten wurden. Das Finalpferd ihrer Wahl schien ob seinem ersten grossen Auftritt an einem Weltcupfinal schlicht überwältigt. Vom ersten Tritt in die Arena drohte der sonst so ausgeglichene Fuchs vor Aufregung und Eifer regelrecht überzuschäumen, was zu vermeidbaren Unregelmässigkeiten (u.a. in den Zweierwechseln) führte. Dank dem beherzten Eingreifen von Marcela fasste sich Lazander im Laufe der Prüfung und das Paar totalisierte fernab ihrer bestmöglichen Leistung 67.743% (Rang 14). (Resultate Weltcupfinal Grand Prix).

 

Wichtige Weltcuperfahrung gesammelt

Im eigentlichen Kürfinale am Ostersonntag zeigte sich der leichtfüssige Fuchs sichtlich ruhiger als noch am Vortag im Grand Prix. Marcela meisterte die anspruchsvolle Aufgabe, ihr nach wie vor gespanntes Pferd sicher durch die Lektionen der Kür zu manövrieren, was zu ausgesprochen schönen Momenten führte, wie die doppelt angelegten Pirouetten. Die vorsichtige Runde im eigentlichen Finalprogramm hatte dann mit einem unveränderten Rang 14 (69.9%) auch nicht den erhofften Quantensprung im abschliessenden Finalranking zur Folge. Geradezu episch spielte sich derweil das Aufeinandertreffen der „Titanen“, respektive der Olympiasiegerin Charlotte Dujardin auf die amtierende Weltcupkönigin Helen Langehagenberg ab. Die „wild“ gestartete Britin erritt mit ihrem Sieg im Grand Prix mit fulminanten 87.129% einen neuen Weltrekord und setzte sich im Kürfinale folgerichtig selbst die Weltcupkrone auf (Resultate Weltcupfinal Kür).

 

Der noch unerfahrene aber dafür umso begabtere Lazander blickt damit auf einen Weltcupfinal zurück, an dem er wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Diese werden ihm für seine verheissungsvolle Zukunft noch gute Dienste leisten. Auch wenn er u.a. mit der Qualifikation für den Weltcupfinal bereits bewiesen hat, dass er auf diese Bühne gehört - muss ihm das wohl erst selbst noch klar werden. 

 

 

 

 

 

 

 

CDI 4* und CDI-W `s-Hertogenbosch (20.-23. März 2014)

 

Form bestätigt in 's-Hertogenbosch

 

In beiden Grand Prix Touren wussten die smeyers Pferde auf holländischem Terrain ihre Form zu bestätigen: Molberg mit zwei 03. Rängen in der CDI4*-Tour gefolgt von Lazander, der zuverlässig den Startplatz für das Weltcupfinale 2014 nach Hause brachte.

     

sm. Auf eine geballte Ladung Dressureifer stiess in diesen Tagen Marcela Krinke Susmelj in ’s-Hertogenbosch. Gleich in zwei Prüfungen galt es der niederländischen Übermacht inklusive restlicher Konkurrenz entgegenzuhalten. Gut hatte sie ihre beiden tatendurstigen Dänen im Schlepptau plus tatkräftige Unterstützung von Groom Silvia Werder auf sicher.

 

 

Bild: Marcela und Silvia

 

 

 

Ring frei für den Grand Prix

smeyers Molberg machte den Auftakt im Grand Prix des CDI 4* Turniers. Der flüssige und fehlerlose Auftritt stiess auf einstimmiges Lob, wenn dieser wohl insgesamt etwas angriffiger hätte sein dürfen. Doch letzten Endes gab es an einem erfreulichen 03. Schlussrang (69.94%) nicht allzuviel zu mäkeln.

Auch smeyers Lazander stellte sich im Rahmen der achten und letzten Qualifikationsrunde im CDI-W Grand Prix einem ausgesprochen kompetitiven Feld, das sich auch nicht den klitzekleinsten Punkt schenkte. Der Fuchs zeigte sich in der Prüfung korrekt und trotz der schönen Wechselserien war sich das zuständige Richtergremium in der Bewertung uneins: Das Duo rangierte auf dem 06. bis 12. Platz, was letztendlich den 10. Rang (69.36%) bedeutete (Resultate CDI4* GP / Resultate CDI-W GP).

 

 

Foto: digishots

 

 

Nachgedoppelt in der Kür

Nächster Tag – gleiche Reihenfolge: Molberg zeigte sich aufgeräumter als noch am Vortag: Seine aktuelle Form bestätigte er mit einer knackigen Kürrunde und wusste den Podestplatz vom Vortag mühelos zu verteidigen (03. Schlussrang mit ausgezeichneten 74.85%). Mit Siegen in beiden Prüfungen der 4*-Serie besiegelte die bildschöne Hannoveranerstute Harmonie ihr Grand Prix Debut unter Isabell Werth.

smeyers Lazander musste nach einem harmonischen Start in seine Kürvorstellung in den Zweierwechseln auf gebogener Linie einen unglücklichen Stolperer auffangen. Das Paar beendete die Prüfung mit anständigen 70.375% (14. Rang), ohne seine Möglichkeiten annähernd ausgeschöpft zu haben. Die vollen 20 Punkte für den Sieg in der Weltcupqualifikation durfte der Lokalmatador Edward Gal mit Glock’s Undercover für sich verbuchen (Resultate CDI4* GP Kür / Resultate CDI-W GP Kür)

 

 

Foto: digishots

 

 

Visitenkarte abgeliefert

Das kleine Trübsal ob der zweiten Kurründe verflog allerdings im Nu wieder, als bekannt wurde, dass die Schweizer Dressurreiterin sich definitiv für die Teilnahme am diesjährigen Weltcupfinal qualifizieren konnte. Wie auch immer die einzelnen Prozentpunkte an diesem Wochenende verteilt waren: Der Einzug als einzige Schweizerin in den FEI Weltcupfinal Dressur zeugt von konstanten Leistungen auf hohem Niveau. Marcela Krinke Susmelj hat ihre Visitenkarte für den Weltcupfinal deponiert. Auch die smeyers Pferde haben indes – jeder auf seine Weise – einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Taki als das anmutigste und Molle als das schnellste Dressurpferd auf Platz.

 

 

        

 

Fotos: digishots

 

 

 

 

CDI4* Dortmund (07.-09. März 2014)

 

Molberg behält die Butter auf dem Brot

 

Für einen weiteren sportlichen Höhepunkt sorgte smeyers Molberg am CDI**** in Dortmund. Gemeinsam mit Marcela Krinke Susmelj lief es im traditionsreichen Meggle Champions-Final mit 72.8% wie geschmiert und die beiden positionierten sich auf dem 5. Schlussrang.

     

sm. Nicht ganz so reibungslos wie die gezeigten Dressurprogramme verlief allerdings die Anreise der Luzerner Dressurreiterin zu den Dortmunder Westfalenhallen. Auf der Autobahn bei Bensheim platzte ein Hinterreifen des Pferdetransporters. Ausser einiger Schrecksekunden verlief der Zwischenfall aber glücklicherweise für alle Passagiere inklusive smeyers Molberg glimpflich: Mittels der herbeigeeilten Pannenhilfe konnte das Übel kurz darauf behoben und die Reise nach Dortmund fortgesetzt werden.

 

 

  

 

 

Mit Startnummer 1 selbstbewusst in den Grand Prix

Am Freitag wurden die angereisten Dressurchampions zum Grand Prix gebeten. Der undankbaren Startnummer 1 zum Trotz zeigten Marcela und Molberg eine frische und fehlerfreie Runde: Mit 71.5 % legte das Duo die Messlatte für die folgenden Teilnehmer alles andere als tief: Fünf der fünfzehn Konkurrenten schafften es, das Schweizer Ergebnis zu toppen. Das Paar qualifizierte sich damit auf dem 6. Rang problemlos für den Final der Meggle Champions am Samstag (Ergebnisse CDI4* Grand Prix).

 

Um sich nach dem spannenden Programm etwas zu zerstreuen, nahm das Team Krinke Susmelj die Gelegenheit wahr und besuchte eine Ausstellung der Westfalenhallen, auf der es Pferdestärken der anderen Art zu bestaunen gab. 

 

 

   

Bild: Marcela und Tochter Natascha 

 

 

Fliessend und harmonisch im Grand Prix Spezial 

Von den schnellen Flitzern inspiriert ritt Marcela am Samstagabend in den Final ein, wo sie sich von der rein deutschen Konkurrenz keineswegs die Butter vom Brot nehmen liess. Das Duo zeigte sich noch frischer als im Grand Prix und bestritt ein mutiges Programm, wobei Molberg die von seiner Reiterin angeforderten Lektionen mit konzentrierter Leichtigkeit zu präsentieren schien. Bereits beim Einbiegen auf die Schlussgerade konnte sich dann auch Marcela ein erfreutes Lächeln kaum noch verkneifen. Zu Recht: Mit satten 72.8% behauptete sich das Schweizer Paar schlussendlich auf dem 5. Rang und so war mit diesem Ergebnis für die beiden regelrecht alles in Butter. Der Doppelsiegerin Helen Langehanenberg mit ihrem Hengst Damon Hill gelang es scheinbar ebenso mühelos die Meggle Champions Kristina Sprehe und Desperados aus den Vorjahren 2012 und 2013 zu beerben (Ergebnisse zum Grand Prix Spezial des Meggle Champions-Final 2014).